Outdoordecken gegen Nässe & Kälte für Pferde und Ponys bei Reitsport Löw

Freizeit- und auch Sportpferde verbringen täglich mehrere Stunden im Freien. In der Wildnis ist es ihnen möglich, die Temperatur selbstständig auszugleichen. Die sogenannte Thermoregulation ist ein Zusammenspiel aus Fellstand, Körperfett-Anteil, Muskelkontraktion, Gefäßbewegung und Schweißdrüsenaktivität. Fehlt einer dieser Bestandteile, oder ist gestört – beispielsweise durch die Schur – muss er durch eine Decke kompensiert werden.

Regen- und Winterdecken beeinflussen also die Thermoregulation des Pferdes. Darum sollte bei gesunden Pferden in der Regel auf eine Decke verzichtet werden, sofern Gesundheit, Haltung und Fütterung dies erlauben. Alte oder kranke Pferde, geschorene Pferde oder Pferde, deren natürliche Fettschicht durch übermäßiges Putzen oder Waschen gestört ist, benötigen eventuell je nach Witterungsbedingungen die Unterstützung einer Decke.

Wann braucht das Pferd eine Regendecke?

Eine Regendecke schützt das Pferd vor Regen. Dafür muss sie wasserdicht und auch winddicht sein. Für die Übergangszeit und auch für verregnete Sommer gibt es Regendecken ohne Füllung, wird es draußen kühler, oder ist das Pferd besonders kälteempfindlich, kann auf eine Decke mit leichter Füllung ab 50 Gramm umgestiegen werden. Ab wann genau eine Regendecke nötig ist, hängt von mehreren Faktoren ab und bedarf etwas Feingefühl, Beobachtung und individueller Erfahrung. Unter anderem sollte bedacht werden:

  • Die Haltungsform – Unterstand möglich, ja oder nein?
  • Die Witterung
  • Der Gesundheitszustand des Pferdes
  • Ein chronisch empfindlicher Rücken
  • Das individuelle Kälteempfinden des Pferdes
  • Wenig oder keine Bewegungsmöglichkeit – keine Möglichkeit sich warm zu halten
  • Das Alter des Pferdes
  • Der Fellstand des Pferdes
  • Die Rasse

Eine Regendecke ist nicht für jedes Pferd zwingend nötig. Wenn das Pferd an sich gesund ist und ein starkes Immunsystem hat, braucht es je nach Fellstand eventuell keine Regendecke. Das Pferd muss dann allerdings auf jeden Fall die Möglichkeit eines Unterstandes haben.

Ist das Pferd schon älter, krank oder hat wenig Fell, so sind Regendecken auf jeden Fall eine sinnvolle Ergänzung. Erhältlich mit oder ohne Füllung werden sie vor allem in den kühleren Monaten gerne verwendet, vor allem, wenn das Pferd kein dichtes Winterfell bekommt. Was die genauen Temperaturen anbelangt, so ist viel Fingerspitzengefühl gefragt. Denn auch wenn tagsüber noch die Sonne scheint und es unter einer gefütterten Regendecke schnell zu warm werden kann, so kann die Decke nachts wiederum vonnöten sein. Das Pferd sollte unter der Regendecke nicht schwitzen, das schwächt das Immunsystem.

Andererseits kann das Eindecken mit einer Regendecke auch in den warmen Sommermonaten sinnvoll sein, beispielsweise wenn das Pferd älter ist. Wird es dann noch draußen kühler, so kann von einer ungefütterten auf eine gefütterte Decke gewechselt werden.

Wann braucht das Pferd eine Winterdecke?

Winterdecken haben im Gegensatz zu den Regendecken ohne oder aber mit einer Füllung von 50 Gramm, Füllungen ab 100 Gramm. Füllungen unter dieser Granze gelten eher als Übergangsdecken für Herbst oder Frühling. Wie auch bei der Notwendigkeit einer Regendecke hängt diese bei Winterdecken ebenfalls von einer Vielzahl an Faktoren ab. Ist das Pferd geschoren? Wie wird es gehalten? Wie alt ist das Pferd und wie sein Gesundheitszustand? Geschorene Pferde sollten ab der Schur grundsätzlich eine Decke aufgelegt bekommen. Auch Pferde, die kein wirklich dichtes Winterfell entwickeln, da sie beispielsweise überwiegend im Stall gehalten werden, sollten auf dem Paddock mit einer Winterdecke geschützt werden. Hierbei bleibt zu bedenken, dass Pferde eine Wohlfühltemperatur zwischen 5 und 15 Grad Celsius haben. Über einer Außentemperatur von 10 Grad sollte eine Winterdecke also äußerst kritisch bedacht werden. Schwitzt das Pferd beim Tragen der Decke, kann sein Immunsystem dadurch geschwächt werden. Natürlich gilt auch hier: persönliche Erfahrung und Individualität gehen über Ratschläge jeder Art.

Als die Norm bei Winterdecken gelten Decken mit einer Füllung von 200 Gramm. Sie sind für die meisten Pferde optimal. Geschorene Pferde sollten hingegen besser mit einer Decke mit 400 Gramm Füllung eingedeckt werden. Hat das Pferd sehr dichtes Fell, so kann auch eine Füllung von 100 Gramm ausreichend sein.

Wie sitzt eine Outdoordecke richtig?

Das Pferd darf unter der Outdoordecke weder Schwitzen noch Frieren. Neben der passenden Füllung und Beschaffenheit der Decke ist dabei auch die korrekte Passform ausschlaggebend. Die Decke sollte das Pferd komplett abdecken, darf dabei aber nicht zu eng sitzen, da sie ansonsten spannt, Scheuerstellen verursacht und den Hals beim Fressen unangenehm abdrücken kann. Bei Winterdecken ist eine großzügige Bauchabdeckung ebenfalls von Vorteil.

Insbesondere die Passform im Hals- und Schulterbereich entscheidet über den Tragekomfort. Sitzt eine Pferdedecke nicht korrekt, können neben Haarbruch auch Scheuerstellen sowie ausgesprochen schmerzhafte Widerristfisteln entstehen. Daher ist es besonders wichtig, vor dem Kauf der Decke korrekt Maß zu nehmen. Hierbei sollte einmal das Stockmaß wie auch die Rückenlänge ausgemessen werden.

Bei der Anprobe sollte besonders auf den Halsausschnitt, den Brustbereich sowie auf den Schulterbereich und die Verschlüsse der Pferdedecke geachtet werden. Der Halsausschnitt sollte dabei deutlich vor dem Widerrist und der Schulter liegen, während insbesondere bei Outdoordecken der Brustbereich eng verschnallt sein muss. Dabei darf die Decke natürlich trotzdem nicht spannen. Auch auf der Pferdeschulter sollte die Decke schön locker sitzen, um Scheuerstellen zu vermeiden. Bei den Gurten hilft die Probe mit der eigenen Hand: Liegt diese zwischen Gurt und Pferdekörper fest, aber nicht eingeengt, so sind die Gurte optimal eingestellt.

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